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Gut besuchte Podiumsdiskussion „Unser Jockgrim: 750 Jahre – und nun?“

am Freitag, 20. November, in der TSG Turnhall' mit Axel Brecht, Kerstin Mende, Prof. Gerd Mühlheußer, Joachim Guttenbacher und Dr. Thomas Gebhart

Kurzweilig, unterhaltsam, mal lustig und mal ein wenig melancholisch – die Podiumsdiskussion „Unser Jockgrim: 750 Jahre – und nun?“ sorgte am vergangenen Freitag für ein volles Haus in der TSG-Turnhall‘. Der traditionsreiche Veranstaltungsort war genau die richtige Kulisse für die Diskussion über Jockgrim früher, heute und morgen im Rahmen des 750-jährigen Ortsjubiläums.

Podiumsdiskussion "Unser Jockgrim: 750 Jahre – und nun?" am Freitag, 20. November, in der TSG Turnhall' mit Axel Brecht, Kerstin Mende, Prof. Gerd Mühlheußer, Joachim Guttenbacher und Dr. Thomas Gebhart - Moderation Andreas Mauritz - Foto: Andreas Lang

Die Gäste auf dem Podium waren alle gebürtige Jockgrimer mit einem starken persönlichen Bezug zur Gemeinde: Dekan Axel Brecht stammt aus einer Jockgrimer Familienbäckerei und wirkt heute in Landau. Er schwärmte vom „Duft frischer Weck“, den er in seiner Kindheit genossen hatte und lobte an Jockgrim „die Offenheit für Anderes, Ungewohntes, Fremdes.“ Kerstin Mende arbeitet als Lehrerin in Kaiserslautern und ist „ihrem“ Jockgrimer Chor bis heute treu geblieben. Sie rief Erinnerungen an ihre Kindheit – und die vieler Gäste im Saal – wach: das Eis bei „Klärle“, die „Aktion Spürnase“ und die Auftritte der Froschkönige.

Prof. Gerd Mühlheußer lehrt Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg und stammt aus der Familie Mühlheußer, die in Jockgrim eine Fensterfabrik hatte. Die drei Erfolgsfaktoren einer Gemeinde – Infrastruktur, Zusammenhalt und ein funktionierender Ortskern – sah er in Jockgrim auf einem guten Weg mit weiterem Ausbaupotential. Einen komplett neuen, nachträglich entstandenen Ortskern habe außer Jockgrim wohl nur Berlin. Joachim Guttenbacher wohnt in Karlsruhe und ist unverändert aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und dem Musikverein Jockgrim. „Es gab damals keine Computer, keine Handys, wir waren noch frei“, erinnerte er sich an seine Kinder- und Jugendjahre.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart hat als einziger den Wohnsitz nach wie vor in Jockgrim. Er war zudem der Ideengeber und Initiator der Veranstaltung. Das Vereinsleben hob er hervor und die Kombination von Naturlandschaft und guten Arbeitsplätzen. „Je öfter und länger man von Jockgrim weg ist“, sagte er, „desto mehr schätzt man, was man an Jockgrim hat.“ Andreas Mauritz, Jockgrimer mit brasilianischem Pass, moderierte die Podiumsdiskussion locker und souverän. Einhellig lobten die Akteure den Baggersee, das Hinterstädtelfest und das Stationentheater zum Ortsjubiläum. Feinfühlig und auf einem großartigen Niveau habe es aus der Ära der Ziegelei erzählt.

Auch kleine kulturelle Beiträge zum Programm hatten die Diskussionsteilnehmer mitgebracht: Kerstin Mende sang zusammen mit Sabine Deutsch und Belinda Rapp „‘s gibt kää schäner Lännel“ – und die meisten im Saal sangen mit, hatte die vorausschauende Lehrerin doch Textblätter ausgeteilt. Hilar Gebhart präsentierte einige Dias aus über 50 Jahren Jockgrim. Joachim Guttenbacher hatte für die Veranstaltung gar den „Jockgrim-Blues“ geschrieben, den er zur Gitarre vortrug. Axel Brecht sprach ein Gebet.

In der offenen Diskussionsrunde erzählten einige der Anwesenden, was sie persönlich im Jubiläumsjahr besonders beeindruckt hat und welche Wünsche sie für die Zukunft des Dorfes haben. Einig war man sich, dass man gemeinsam viel erreichen kann – ein fester Zusammenhalt eine gute Basis. Noch lange nachdem Ortsbürgermeisterin Sabine Baumann den Akteuren für die unterhaltsame und stimmungsvolle Diskussion gedankt hatte, waren viele Jockgrimer und Freunde in inspirierende Gespräche vertieft.

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