Geschichte der Gemeinde Jockgrim
Text: Dr. Dieter Rasimus / Quelle: www.jockgrim.de, ergänzt 2015 durch Sabine Baumann
1.-5. Jh. |
Die spätere Jockgrimer Gemarkung ist Teil des römischen Tabernae |
6. Jh. |
Ein fränkischer Adliger gründet das Dorf Schweinheim als "Heim des Sweino" |
1051, 15.3. |
Kaiser Heinrich III. überlässt die Königskirche in "Sveninheim" mit der zugehörigen Ortsgemarkung den Bischöfen von Speyer |
1176 |
Auf dem Hochufersporn zwischen Ober- und Niederschweinheim übt ein bischöflicher Oberfronhof zentrale Verwaltungsfunktionen aus |
Nach 1180 |
Das "Eggenliet" ist eines der beliebtesten Heldenlieder am Oberrhein. Es macht den Südtiroler Bergjochnamen Jochgrimm "bis in die Wirtsstuben" bekannt |
Um 1192/93 |
Kaiser Heinrich VI. macht die bischöflichen Bienwaldorte zu staufischen ,,Königsdörfern“. Zuziehende ,,Königsleute“ gründen auf Schweinheimer Gemarkung eine Fronhofsiedlung und verleihen ihr den Bergnamen des Heldenliedes Jochgrimm |
Jockgrim im 16. Jahrhundert |
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1265 |
Nach dem Ende der Staufer und dem Rückkauf des Bienwaldes üben die Speyerer Bischöfe die unbeschränkte Landesherrschaft in den Königsdörfern aus |
1360-1363 |
Das Dorf Jochgrim wird von Bischof Gerhard befestigt und zum ,,Stettlin“ erhoben. Die Schweinheimer siedeln mit ihren Wohngebäuden in das Städtchen über |
1366, 19.4. |
Eine Urkunde Kaiser Karls IV. nennt erstmals das ,,oppidum Jochgrim“ |
Um 1390 |
Bischof Nikolaus sichert die Kellerei Jochgrim durch eine Burg. Sie wird zeitweilige Residenz der Bischöfe von Speyer |
Um 1422 |
Bischof Raban baut das Schloßgebäude, die Burganlage und die Ringmauer aus |
1439 |
Die ,,alte“ herrschaftliche Ziegelhütte wird erstmals erwähnt |
Um 1462 |
Die Jockgrimer Pfarrei St. Dionysius (,,vormals genannt zu Schweinheim“) erbaut ihre erste Pfarrkirche im Städtchen |
1511 |
Wilhelm von Zeiskam wird ,,Amtskeller“ und erster ,,Burgvogt“ zu Jockgrim |
1525 |
Im Bauernkrieg plündert der ,,Lauterburger Haufe“ das Bischofsschloss |
1618-1648 |
Die Bevölkerung erlebt durch mansfeldische, schwedische und französische Soldateska die Greuel des Dreißigjährigen Krieges |
1689 |
Vom französischen König als ,,Souveränitätsland“ beansprucht, entgeht der Bienwaldraum der Melacschen Verbrennung der Pfalz |
Seit 1720 |
Jockgrim wächst durch Zuwanderung über seine Festungsmauern hinaus – das ,,Vorstädtel“ entsteht |
1772 |
Gegen Fürstbischof und Domkapitel setzt die Gemeinde vor dem französischen Gerichtshof zu Colmar den Neubau ihrer Kirche durch |
Ziegelei Ludowici im um 1900 |
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1793 |
Massenflucht vor der französischen Revolutionsarmee. Mit der Emigration des Amtskellers Longatti endet die 742jährige Ortsherrschaft der Bischöfe von Speyer |
1813-1818 |
Die drei Zugbrücken und die Festungstürme der Stadtmauer werden abgerissen, die Burggräben aufgefüllt |
1816 |
Nach dem Sturz Napoleons kommt Jockgrim an das Königreich Bayern |
1828-1834 |
Im Vorstädtel entsteht ein Gemeindehaus, im Vorderstädtel das neue Pfarrhaus und am Hatzenbühler Weg (Bahnhofstraße) ein weiterer Friedhof |
1841 |
An der Stelle des ehemaligen Schlosses steht nun das neue Schulhaus |
1848-1852 |
Die Auswanderung aus Jockgrim erlebt einen neuen Höhepunkt.Zur Bekämpfung der Armut wird eine lokale ,,Hilfskasse“ gegründet |
1874 |
An der neuen Eisenbahnstrecke erhält Jockgrim einen eigenen Bahnhof |
1883 |
Wilhelm Ludowici schafft durch die Ansiedlung seiner Ziegelfabrik Arbeitsplätze |
Nach 1918 |
Trotz der Rückschläge durch den ersten Weltkrieg und die spätere Weltwirtschaftskrise wird Jockgrim immer mehr zu einem ,,Zieglerdorf“. Die Firma Ludowici entwickelt sich zum größten Dachziegelwerk Deutschlands |
1961 |
Die Volksschule verlegt ihren Sitz in den neuen Ortsteil ,,Am Schelmenwald“ |
1965-1968 |
Die Ansiedlung der Daimler-Benz AG/Wörth beschleunigt den Niedergang der Jockgrimer Ziegelindustrie. Jockgrim wird zu einer ,,Wohn- und Pendlergemeinde“ |
1968 |
Einweihung der St. Georgs-Kirche und Errichtung eines neuen Pfarrhauses |
Maximilianstraße um 1907, im Hintergrund die Babette-Ludowici-Stiftung |
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1971 |
Gründung der protestantischen Kirchengemeinde |
1972 |
Jockgrim, Rheinzabern, Hatzenbühl und Neupotz vereinigen sich zur „Verbandsgemeinde Jockgrim“. Die Firma Ludowici stellt ihre Tonziegelproduktion ein |
Seit 1977 |
Das restaurierte ,,Zehnthaus“ entwickelt sich zu einem Kunst- und Kulturzentrum. Die Fluren ,,Waldäcker“, ,,Oberer Ziegelberg“ u.a. werden zu neuen Wohngebieten |
Luftaufnahme aus dem Jahre 1958 |
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1988 |
Um das neue ,,Bürgerhaus“ soll ein Ortszentrum entstehen. Die Pläne für ein nahes Rathaus der Verbandsgemeinde mit einem Ziegelei-Museum sind fertiggestellt. |
1989 |
Vor dem Bürgerhaus findet auf dem ehemaligen Gelände der Ziegelfabrik ein internationales Bildhauersymposion statt. In seinen steinernen Zeugen dokumentiert sich einmal mehr der tiefgreifende Strukturwandel, den die Gemeinde vor allem in den beiden letzten Jahrzehnten erfahren hat |
1992 |
Einweihung Bürgerpark |
1993 | Neues Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde mit „Kunst am Bau“ der Jockgrimer Künstler Professor Karl-Heinz Deutsch, Bettina Kreßlein, Alexandra Deutsch, Friedrich Riedelsberger und Karl-Roland Ziellenbach |
Das Rathaus der Verbandsgemeinde Jockgrim, errichtet auf dem ehemaligen Ringofen der Ziegelei |
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1994 |
Fertigstellung der Kindertagesstätte Schwalbennest |
1994 | Gedenkstein am Römerbad |
1996 | Eröffnung des Ziegeleimuseums |
Das Ziegeleimuseum |
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1998 | Eröffnung des Seniorenheims in der Buchstraße |
1998 | Die Mallersdorfer Schwestern werden nach 90 Jahren in Jockgrim ins Mutterhaus zurückberufen |
1998 | Die Untere Buchstraße wird durch den Erwerb des Teilstückes im ehemaligen Ziegeleigelände durch die Gemeinde durchgängig |
1999 | Gewerbegebiet Mittelweg |
2001 | Weihe des von Pfr. Alfons Gebhart gestifteten Kreuzweges am Schweinheimer Kirchel |
2001 | Erweiterungsbau Zehnthaus |
2001 | Bücherei und Jugendtreff |
2002 | Restauriertes Kugelhaus ergänzt Ziegeleimuseum |
Das Kugelhaus, eine Erfindung von Dr. Johann Wilhelm Ludowici |
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2002 | Namensgebung Lina-Sommer-Grundschule |
2006 | Radweg Jockgrim – Wörth |
2006 | Ernennung von Richard Werling zum Ehrenbürger |
2010 | Fertigstellung Ortsrandstraße zur Entlastung des Innerortes |
2010 | Neubaugebiet Waldäcker mit 200 Bauplätzen |
2010 | Stadtbahn Karlsruhe – Germersheim mit Haltepunkt in Jockgrim |
2014 | Neugestaltung der Ausstellung des Ziegeleimuseums |
2015 | 750-jähriges Ortsjubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen |